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„Der Bauer muss Optimist sein, sonst wäre er kein Bauer.“ – Will Roger




Schon wieder sind 4 Wochen vergangen, der Jahresreigen dreht sich schon wieder immer schneller.


Bei unserer letzten Nachricht habe ich vom verheerenden Frost berichtet,

aber auch, dass die Rebe ein Überlebenskünstler ist.

Wir sind sehr glücklich, dass an einigen Weinbergen von uns, die „Beiaugen“ ausgetrieben haben und dabei auch noch kleine „Gescheine“ gewachsen sind.

Aber es ist in allen Lagen deutlich zu sehen, dass an vielen Ruten Lücken sind, das heißt, dass lange nicht aus allen „Augen“ aktive Triebe nachgewachsen sind. Einige Augen sind vom Frost so geschädigt, dass für dieses Jahr nichts mehr wächst.

Das kann man aber nur aus der Nähe betrachtet erkennen. Wir können ganz vorsichtig optimistisch sagen, dass wir wohl doch noch eine kleine Ernte bekommen können.




Wir haben die Zeit der eigentlichen Eisheiligen 13.-16. Mai abgewartet und dann musste es auch wieder ganz schnell gehen. Die „Frostruten“ mussten möglichst zeitnah angebunden werden, denn jedes gesunde „Auge“ zählt.

Die Triebe, angefeuert von dem schwül-warmen und feuchten Wetter, wuchsen schnell aus.

Jetzt müssen die Doppeltriebe ausgebrochen werden.

Die mittleren Doppeldrähte, die über den Winter ausgehängt waren und locker hängen, werden jetzt wieder in die Vorrichtungen eingehängt.

So sind die langen Triebe erstmal eingefangen und können nach oben wachsen. Würde das nicht gemacht, wüchsen die Triebe in alle Richtungen, vor allem in die Zeile.

Wenn jetzt der Traktor kommt um Pflanzenschutz zu machen, könnten sich die zarten Triebe in der Maschine verfangen und abreisen. Das wäre sehr ungünstig, denn dann würden auch die Träubelchen abgerissen werden.

Außerdem kommt es zum Stau von feuchter Luft und dadurch würden wieder die Pilzerkrankungen ausbrechen.

Also alles Dinge gegen die wir auch dieses Jahr wieder zu kämpfen haben.




Auf den Bildern können Sie sehen, welche Arbeiten sonst noch erledigt werden müssen.

Die eingesäten Kräuter und Gräser haben eine stattliche Höhe bekommen und werden nun gemulcht und die Zeile aufgerissen.

Das Grün legt sich über den Boden und kann zu Humus verrotten, gleichzeitig dient die Schicht als Schattenspender für den Boden.

So verdunstet weniger Wasser aus dem Boden, für den Fall, dass es recht heiß wird. Wenn Regen oder Starkregen fällt, werden die Tropfen abgefedert und können so langsamer in den Boden eindringen, dadurch kann von Boden maximal viel Wasser aufgenommen werden.

Unter den Zeilen haben wir mit der Rollhacke wieder die Erdkrume umgedreht. Jetzt liegen die abgerissenen Wurzeln der Beikräuter auf der Oberfläche und vertrocknen, so ist der Stockbereich ziemlich frei von Bewuchs. Wenn die Gräser in die Traubenzone wachsen, halten diese die Feuchtigkeit, was wieder den wuchs von Pilzen unterstützen würde. Das wollen wir natürlich nicht….

Kommen wir zu unseren kleinen Trauben.




Wie wir auf den Bildern erkennen können, fangen die ersten Trauben schon zu blühen an. Das sind auch tatsächlich die Trauben der ersten Generation. Das sind die Trauben/Triebe, die nicht erfroren sind.

Die Trauben an den Trieben, die erst nach dem Frost gewachsen sind, brauchen noch ein wenig Zeit um groß genug für die Blüte zu sein.

Der aufmerksame Leser erkennt bei dieser Beschreibung auch schon die Schwierigkeit die durch diesen Unterschied entsteht.

Ja,.. die Trauben der ersten Generation kommen auch früher in die Reife und die späteren halt erst später und das an ein und demselben Rebstock/Zeile/Weinberg.

Wenn die Witterung jetzt warm bleibt kann es sein, dass die jüngeren Trauben den Entwicklungsunterschied noch ein wenig aufholen können.

Oder wenn die ersten Trauben gesund in die Reife kommen, dann können die zwei Generationen evtl. zusammen geerntet werden. Wir werden sehen..

Ja, Sie sehen schon, wir brauchen wieder guten Beistand von Oben...


„Kein Volk kann gedeihen, bis es lernt, dass es genauso viel Würde hat, ein Feld zu bestellen, wie ein Gedicht zu schreiben.“ – Booker T. Washington

 

Mit diesen Worten möchten wir uns wieder verabschieden, wünschen Sie uns Glück.

Wir melden uns wieder…

 

Familie Winzerhof Baumann Dertingen


Noch ein paar Termine zum Vormerken, wo Sie unsere Weine genießen können.


28.-30.06.2024 „Schöpple „ in Wertheim

07.07.2024 „Weipfadla“ in Dertingen, alle Winzer im Dorf machen Ihren Hof für Sie auf, außerdem gibt es Schönes bei „Ton und Natur“



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