Patenbrief Mai 2018
Der lange und dunkle Winter liegt nun endlich hinter uns und wir wollten uns wieder einmal bei unseren Rebstockpaten ins Gedächtnis bringen.
Erst ganz langsam erwacht die Natur, die Osterglocken haben rechtzeitig zu Ostern ihre Blüten geöffnet. Unsere Reben befinden sich jedoch noch in ihrem wohlverdienten Winterschlaf.
Erst in den letzten Tagen ist der Pflanzensaft bis in die Reben gedrückt worden. An den Schnittstellen, an denen das alte Rebholz abgeschnitten wurde, drückt sich klarer Saft heraus der ganz leicht süß schmeckt.
Denn im Gegensatz zu unseren Reben haben wir natürlich nicht den ganzen Winter verschlafen.
Schon im November haben wir angefangen die alten und überflüssig gewordenen Reben ab zu schneiden. Es bleiben ein bis zwei Ruten übrig, die jetzt an den untersten Draht angebunden werden. Auch diese Arbeit haben wir dieser Tage schon beendet.
Hoffentlich erst ab Mai werden an diesen Rebe/Austriebsaugen junge Blätter wachsen und mit dem zweiten bis dritten Blatt auch schon der Fruchtansatz. Das ist eine ganz kleine Traube und wird „Geschein“ genannt. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Ich erzähle Ihnen lieber was aktuell bei uns im Betrieb läuft.
Da wir im Weinberg jetzt im Moment mit den Handarbeiten fertig sind, widmen wir uns dem Boden zwischen den Zeilen. Die abgeschnittenen, verholzten Reben sind alle in eine „Gasse“ abgelegt worden, das heißt, dass in jeder 2. Zeile Rebenholz liegt. Das behindert natürlich beim Gehen durch die Zeile und zu Humus verrottet es in diesen großen Stücken auch sehr schlecht. Aus diesem Grunde wird das Holz maschinell klein gehäckselt und bei diesem Arbeitsgang wird gleichzeitig eine Einsaat von Blumen und Leguminosen mit eingearbeitet.
Das Holz kann zu Humus verrotten und die Einsaat holt sich unter anderem auch den Stickstoff aus der Luft und macht diesen für die Pflanze wieder verfügbar. Auf diese Weise haben wir natürlichen Stickstoff im Boden und wir müssen ihn nicht durch mineralischen hinzufügen. Das handhaben wir schon seit einigen Jahren so, denn nicht nur unsere Umstellung zum Ökologischen Weinbau gebietet uns dieses Vorgehen, sondern auch unser Verständnis mit der Natur möglichst schonend um zu gehen. Die blühenden Blumen, wie Phazelie und Ringelblumen usw., locken die Bienen an, die aus dem Nektar leckeren Honig produzieren und Ihre Brut ernähren.
An einem Weinbergstück wird der Boden jetzt auf eine neue Bepflanzung vorbereitet. Dort wird voraussichtlich Ende April neu eingepflanzt. Das wird maschinell gemacht und ist eine spannende Sache.
Und dann, ist auch schon Anfang Mai und es beginnt eines der ersten großen Highlights in Dertingen. Das Weinfest an der Mandelberghalle, das ganze Dorf arbeitet zusammen, dass wir alle ein erfolgreiches Weinfest und Saisonauftakt feiern dürfen.
Kommen Sie doch mal nach Dertingen und lassen Sie sich die Feste in Dertingen nicht entgehen.
Auch am 03. Juni haben wir in Dertingen noch einen größeren Event. Wir hier im Winzerhof Baumann öffnen unsere Türen. Von 13 Uhr bis 14.00 Uhr bieten wir einen kleinen Weinbergspaziergang an. Die nicht Spaziergänger können natürlich auch schon ab 13 Uhr unsere Jahrgangsverkostung in unserem Gastraum besuchen. Dabei können Sie all unsere Weine aus dem aktuellen Jahrgang 2015 bis zu den Fassweinen 2017 gegen einen Einkaufsgutschein von 5,00 EUR probieren. Dieser kann am 03. Juni während der Verkostung, ab einen Warenwert von 20,00 EUR pro Person eingelöst werden.
Im Hof wartet der Rote Penny Lane Bus mit Kaffee, Kuchen und mehr auf Sie.
Auch unsere Weinkollegen im Dorf halten an diesem Tag Überraschungen für Sie bereit. Wir freuen uns, Sie auf unserem „Weipfadle“ zu begrüßen.
So nun sind wir schon am Abschuss für diesen Bericht. Wir melden uns Ende Juni wieder bei Ihnen. Ich hoffe, dass ich dann nur gutes Berichten darf, denn jetzt wird es auch im Weinberg spannend und wir werden erleben wie gut die kommenden Eisheiligen uns gesinnt sind.
Drücken Sie uns die Daumen.
Als Abschluss noch eine Bauernweisheit zum April für Sie.
April, dein Segen, heißt Sonne und Regen. Bloß den Hagel - den häng an den Nagel.
oder
Ist der April zu schön, kann im Mai der Schnee noch wehn.
In diesem Sinne Auf wieder sehen bis zum nächsten Brief!
Ihre Monika Baumann
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