Patenbrief vom 16.05.2019
Der heilige Mamerz hat von Eis ein Herz Pankratius hält den Nacken steif sein Harnisch klirrt von Frost und Reif Servatius` Mund der Ostwind ist, hat schon manch` Blümchen totgeküßt.
Frostige Grüße aus Dertingen, liebe Rebstockpaten!
Obwohl der Wetterdienst und auch unsere Hoffnungen besagten, dass die gefährlichen kalten Nächte vorbei sind, wurden wir wieder eines besseren belehrt.
Wir haben seit Sonntag wieder jede Nacht Temperaturen um 0 Grad Celsius.
Sonntag, vor einer Woche, also am 05.05. hatten wir sogar noch niedrigere Temperaturen.
An einigen Weinbergen ist das auch deutlich zu sehen. Die Blätter und zum Teil auch einige Triebe sind braun und sterben evtl. ab.
Die Zeit wird zeigen, ob und wie sich die geschädigten Triebe weiter entwickeln. Mit Glück kommt noch ein fruchttragender Trieb nach.
Auf jeden Fall brauchen diese Triebe eine Weile um sich von diesem „Schock“ zu erholen, bevor sie sich entscheiden, ob sie weiter wachsen oder absterben. Das führt dazu, dass der Entwicklungsstand, auf die Vegetationsphase hin gesehen, unterschiedlich zu den nicht geschädigten Pflanzen ist. Was mit Blick auf die Ernte 2019 wieder problematisch werden kann.
Auf dem Titelbild ist auch die schöne Begrünung zu sehen.
Wir haben Leguminosen und blühende Pflanzen zur Bienenweide eingesät. Diese haben jetzt wunderschön angefangen zu blühen und nicht nur die Tiere freuen sich bei dem Anblick.
Der Bewuchs in den Zeilen war schon ziemlich hoch. Leider kann diese schöne Begrünung evtl. auch dazu beitragen, dass die Kälte und Feuchtigkeit sich in der Nähe der jungen Triebe staut und dadurch der Frost noch mehr Schaden anrichten kann.
Aus diesem Grund hat Martin mit der Walze die Begrünung platt gedrückt. Davon können sich die Kräuter wieder erholen und nach einiger Zeit wieder durchwachsen. Dann schadet es den Reben nicht mehr.
Dass die Kräuter niedergewalzt werden, hat auch noch einen anderen Hintergrund. Wenn diese Grünschicht immer wieder im Jahr niedergewalzt wird, bleiben die abgestorbenen Pflanzenteile auf dem Boden als Mulchschicht liegen. Diese Schicht dient als Erosionsschutz und durch die Beschattung des Bodens wird die Feuchtigkeit besser im Boden gehalten. Bei unserer Trockenheit sehr wichtig, so kann jedes Tautröpfchen am Morgen zur Wasserversorgung beitragen. Das spielt uns in unserer ökologischen Anbauweise in die Hände.
Direkt nach dieser Eisheiligen-Woche müssen wir verstärkt dran gehen die Beiaugen auszubrechen, wo keine Schäden entstanden sind.
Die neuen Triebe sind schon so lang gewachsen, dass die „Gescheine“, also die Fruchtansätze, deutlich zu sehen sind. Der Rebstock muss sich jetzt auf die Entwicklung derselben konzentrieren, dazu werden alle weiteren Austriebe ausgebrochen.
Damit ist die neue „Laubarbeitssaison“ eröffnet.
Im Keller füllen wir jetzt in dieser Zeit die restlichen 17er Weine und auch ein paar der 18er Weine, sodass unser Flaschenlager wieder aufgefüllt werden kann.
Soo.. das war es mal wieder für dieses Mal. Wir hoffen jetzt, dass noch ein paar viele, ergiebige Regenfälle in unsere Weinberge kommen. Die Wasserspeicher im Boden, sind nach dem letzten heißen Sommer und dem trockenen Winter noch alles andere als aufgefüllt.
Wir werden sehen, was dieses Jahr wieder für Überraschungen auf uns warten.
Wir melden uns wieder, wahrscheinlich zur Weinblütezeit im Juni.
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