Liebe Weinliebhaber,
schon wieder einmal neigt sich die Vegetationsphase in den Weinbergen dem Ende zu.
Und wieder einmal können wir nur bestätigen, dass jedes Jahr der Verlauf ganz anders ist als im Vorjahr, jedoch immer wieder auf seine eigene Weise durch viele Anstrengungen geprägt.
Letztes Jahr mussten wir den ganzen Sommer über gegen die Feuchtigkeit, dem üppigen Grün und den daraus resultierenden Krankheiten im Weinberg ankämpfen.
In diesem Jahr herrscht das komplette Gegenteil.
Schon im Juni habe ich Euch geschrieben, dass wir uns über einen ergiebigen Regen freuen würden, vor allem natürlich die Weinberge.
Trauben im Juni und Juli im Vergleich.
Doch bis jetzt hat es immer nur ein klein wenig geregnet und zuletzt überhaupt nicht mehr.
Von unserer üppigen Begrünung in und unter den Zeilen, nicht viel übrig, es ist alles verdorrt.
Martin und Maximilian versuchen mit unseren 2 Wasserfässern das möglichste zu tun.
Wir versuchen durch die Tröpfchen-Bewässerung den Rebstöcken zu ermöglichen, ihr Laub zu erhalten, so dass es keinen Stopp im Wuchs der Trauben gibt und dadurch das Ausreifen verzögert wird oder sogar ganz aufhört.
Außerdem sind die Pflanzen und vor allem die Trauben im Trockenstress, wenn diese kein Wasser bekommen und das kann sich auf die Qualität des Weines auswirken.
Leider ist es uns nicht möglich unsere ganze 6 Hektar große Weinbergs-Fläche zu bewässern.
Unser Schwerpunkt liegt bei den Flächen, die besonders gefährdet sind oder auf denen wir besondere Qualitäten erzeugen möchten.
Außerdem leiden nicht nur unsere Flächen Durst und es stehen jeden Tag viele Menschen mit Gefäßen an der Quelle. So dauert es oft sehr lange bis wir unsere großen Behältnisse füllen können und das Wasser ist nicht mehr in dem Übermaße vorhanden, so dass es oft kaum noch läuft.
So versuchen wir am ganz frühen Morgen oder am späten Abend unser Glück. Das ist eine sehr mühselige Angelegenheit und sehr Zeitraubend. Bei jeder Wolke die wir am Himmel sehen, hoffen wir auf den ersehnten Regen und Abkühlung.
Leider müssen wir nun auch wieder ein paar Trauben im unreifen Zustand vom Stock schneiden. So hoffen wir, dass die verbliebenen Trauben gut ausreifen können und wir so wieder guten Wein einlagern dürfen.
Außerhalb der Bewässerungs- und Rebstockpflege bereiten wir uns schon so allmählich auf die kommende Weinernte vor.
Die leeren Weinfässer müssen noch einmal hygienisch gereinigt werden, die Weinpresse sowie die Weinzuber kontrolliert werden.
Denn die Zeichen stehen sehr darauf, dass wir schon Ende August, die ersten Trauben abernten werden.
Wir hoffen sehr, dass unsere Mühen mit einer zufriedenstellenden Ernte belohnt werden.
Aussicht auf gutes Wetter bedeutet in diesem Jahr, wohl für uns alle, dass es endlich einmal erfrischend und ausdauernd regnet. Wenn dann die Luft vom Staub geklärt ist, freuen wir uns auch wieder auf Sonnenschein.
In diesem Sinne, wir melden uns Ende September wieder bei Ihnen.
Bis dahin freuen wir uns über einen Besuch zu unserer Heckenwirtschaft vom
25. August bis 04. September 2022
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