Namen sind Schall und Rauch oder doch nicht?
Ein herzliches Grüß Gott vom Winzerhof Baumann, sagen heuer die Alteingesessenen. Die, die schon immer hier auf dem Hof waren, ohne die es diesen Betrieb vielleicht gar nicht gäbe. Lisbeth, Alwin und der Müller Thurgau! So zu sagen die Senioren, mit denen hier alles anfing. Lisbeth und Alwin sind die Eltern des heutigen Chefs Martin und ich bin der Müller Thurgau, die Ursorte des Betriebs.
Und mir ist da vielleicht was passiert. Das war echt ein Ding, bis ich überhaupt auf der Welt war.
Das muss ich Euch jetzt mal erzählen. Mein Name stammt ja von einem Herrn Müller aus dem Kanton Thurgau in der Schweiz. Soweit wahrscheinlich nichts Neues. Aber dem ist schon bei meiner Zeugung ein Fehler unterlaufen. Ich könnte mir vorstellen, der war beim Sorten kreuzen entweder ein bisschen durcheinander oder leicht beschwipst. Jedenfalls – kaum war ich auf der Welt, hat der doch tatsächlich nicht mehr so genau gewusst, von wem ich abstamme!
Viele Jahre lang vermutete man, dass meine Eltern Riesling und Silvaner hießen. Doch damit nicht genug. Man hat mir auch noch einen falschen Zweitnamen gegeben. Heute bin ich nämlich auch als „Rivaner“ bekannt. Irgendwelche Marketingleute haben gemeint, Müller-Thurgau lässt sich nicht so gut verkaufen. Rivaner klänge besser. Naja, wenn sie meinen. Das Problem ist aber – Rivaner ist einfach falsch. Denn in mir – das weiß man heute – fehlt ganz sicher der Silvaner. Also zum „Ri“ reichts noch, den „vaner“ hat man mir untergejubelt.
Erst ungefähr 100 Jahre nach meiner Züchtung konnte herausgefunden werden, dass mein Vater wahrscheinlich „Madeleine Royale“ heißt. So gesehen müsste mein Spitzname also „Rimaro“ oder so ähnlich sein – naja, so besonders toll klingt das auch nicht. Aber wie heißt es so schön: Namen sind Schall und Rauch. Was wirklich zählt ist mein Geschmack und der ist – Ihr könnt‘s Euch wahrscheinlich denken - einfach der Wahnsinn!
Ich schmecke blumig und fruchtig, bringe einen leichten Muskatton mit und habe wenig Säure. Wenn ich will, kann ich sogar nach Kräuterwiese schmecken. Ich bin ehrlich, bodenständig und unkompliziert. Am besten passe ich zu einem ordentlichen Vesper, zu hellem Fleisch, Käse, Pasta und Risotto.
Also mir läuft gerade der Wein in der Flasche zusammen– wie geht’s Euch?
Mich gibt es in unterschiedlichen Qualitätsstufen, in halbtrocken und trocken und als ganz besonderes Schmankerl – als Beerenauslese in der 0,25l-Flasche. Ich bin zu allem fähig J
Zum Probieren haben wir ein ganz besonderes Angebot für Euch – schaut doch mal auf die Rückseite der „Neuigkeiten vom Winzerhof“.
Und wisst Ihr, wer spitzenmäßig zu mir passt? Die Pfeffernüssle von Lisbeth! Wir sind ein tolles Gespann - zum Nachtisch, in geselliger Runde oder vor dem Fernseher. Die Pfeffernüssle und ich sind eine Kombination, die Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet – der Himmel im Mund :-)
Wie? Achso, wo es die Pfeffernüssle gibt? Da müsst Ihr jetzt selbst ran! Hier ist das Rezept:
250 g Zucker
250 g Margarine
Eine Handvoll gemahlene Nüsse
1 EL Honig
Pfeffer, Zimt, Nelken, Anis (nicht zu wenig)
4 Eier
500 g Mehl
1 Backpulver
Alle Zutaten zusammenrühren und mit einem Löffel portionsweise auf ein Blech setzen. Die Masse kann auch gespritzt werden. Der Teig reicht für 5 Bleche. Je nachdem wie groß Ihre Pfeffernüssle werden, beträgt die Backzeit ca. 10 Minuten bei 160 Grad.
Es ist durchaus erlaubt, schon während des Backvorgangs einen Schluck Müller-Thurgau zu trinken.
Zum Wohl und Guten Appetit!
Ihr habt keinen Backofen, zwei linke Hände oder einfach keine Lust zu backen?
Wollt Euch die Pfeffernüssle aber nicht entgehen lassen? Schaut Euch das Angebot an, es ist die Lösung aller Probleme!
Uns Dreien bleibt nun noch, Euch im Namen der ganzen Familie Baumann und meinen Weinkollegen ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen und ein gesundes neues Jahr 2018.
Eure Lisbeth, Alwin & Müller-Thurgau vom Winzerhof Baumann in Dertingen
Dertingen, 08. Dezember 2017
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